31 August, 2013

Wo finde ich wen?


Die Künstler haben sich ihre Arbeitsplätze im Kurpark gesucht und eingerichtet. Es sind erst die ersten beiden Arbeitstage des Symposiums vergangen und man kann bei den entstehenden Werken bereits einiges erkennen und vieles erahnen.
Vom Kurhaushotel den Berg herauf kommend arbeitet direkt vor dem Parksaal die Kölner Bildhauerin Frauke Wilken an ihrer Plastik, die in assoziativer Weise die Form eines menschlichen Torsos aufgreift.
In unmittelbarer Nachbarschaft, ebenfalls vor dem Parksaal stellt Axel Schweppe momentan die einzelnen Module seiner Klangskulptur her. Einen ersten akustischen Eindruck zu gewinnen ließ der warme nachmittägliche Sonnenschein schon zu.
Auf der Fläche hinter dem Parksaal werden von der in Bad Salzhausen vom vorherigen Symposium her bekannten schweizerischen Bildhauerin Nadja Iseli drei große Basaltstelen bearbeitet. Die erste Stele krönt bereits die markante, fast archetypische Form eines Hauses, eine stets wiederkehrende Form, der im Werk Iselis eine besondere Rolle zukommt. Eine Vorstellung der fertigen Arbeit kann man anhand des im Parksaal ausgestellten Modells erhalten.
Nebenan in der Rotunde hinter dem Parksaal kann man verfolgen, wie der Künstler Stephan Guber aus Geiß-Nidda in seinem diesjährigen Symposiumsbeitrag Neuland betritt, denn Guber, der bis jetzt in erster Linie mit beeindruckenden Arbeiten als formkräftiger Holzbildhauer hervorgetreten ist, hat für dieses Jahr zum ersten Mal als Material Stein gewählt.
Auf der großen Fläche in der Senke hinter dem Goldfischteich arbeiten der Schweizer Urs Twellmann und der Freiburger Johannes Bierling beide an großen Eichenstämmen. Während Bierling in ersten durchdachten Schnitten seine auf einer prägnanten Form beruhende Skulptur anlegt, verfolgt Twellmann die Idee einer Art Zwillingsskulptur, wobei die fast identischen Formen beider Teile dann später wahrscheinlich an unterschiedlichen Standorten präsentiert werden sollen. Zunächst erfordert diese Idee ein weitgehend simultanes und spiegelbildliches Arbeiten.
Am Rande der großen Wiese oberhalb des Parksaals baut Stephan Nüßlein aus den gesägten Teilstücken alter Fachwerkbalken und Stahlrohren eine raumgreifende Konstruktion, die in ihrer Struktur an die fragmentarische Ruinenarchitektur romantischer Landschaftsgärten erinnert.
Unterhalb des Parksaals neben dem Weg, der zum Goldfischteich führt, kann man derzeit den plastischen Abformungsprozess Birgit Feils nachvollziehen. Die im Atelier mit Ton modellierte Plastik liegt bereits als negative Gussform vor und wird von der Künstlerin im nächsten Schritt mit Acrylharz ausgestrichen und mit Glasfasermatten verstärkt, sodass auf diese Weise die lebensgroße Plastik einer sitzenden menschlichen Figur entsteht.
Vom Parksaal aus gesehen unterhalb der Straße auf der Wiese in Richtung Kurhotel arbeitet Konstanze Feindt-Eißner mit dem als Material mitunter recht launischen Michelnauer Tuffstein. Auch hier lässt sich durchaus bereits die angelegte Grundform erkennen und es wird wie bei allen Künstlern spannend sein, den Arbeitsprozess in den nächsten Tagen weiterzuverfolgen.




Johannes Bierling

und 

Mathias Weidmann
 Stephan Nüßlein





Stephan Guber

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