Die Künstler haben sich ihre Arbeitsplätze im Kurpark
gesucht und eingerichtet. Es sind erst die ersten beiden Arbeitstage des
Symposiums vergangen und man kann bei den entstehenden Werken bereits einiges
erkennen und vieles erahnen.
Vom Kurhaushotel den Berg herauf kommend arbeitet direkt vor
dem Parksaal die Kölner Bildhauerin Frauke Wilken an ihrer Plastik, die in
assoziativer Weise die Form eines menschlichen Torsos aufgreift.
In unmittelbarer Nachbarschaft, ebenfalls vor dem Parksaal
stellt Axel Schweppe momentan die einzelnen Module seiner Klangskulptur her.
Einen ersten akustischen Eindruck zu gewinnen ließ der warme nachmittägliche
Sonnenschein schon zu.
Auf der Fläche hinter dem Parksaal werden von der in Bad
Salzhausen vom vorherigen Symposium her bekannten schweizerischen Bildhauerin
Nadja Iseli drei große Basaltstelen bearbeitet. Die erste Stele krönt bereits die
markante, fast archetypische Form eines Hauses, eine stets wiederkehrende Form,
der im Werk Iselis eine besondere Rolle zukommt. Eine Vorstellung der fertigen
Arbeit kann man anhand des im Parksaal ausgestellten Modells erhalten.
Nebenan in der Rotunde hinter dem
Parksaal kann man verfolgen, wie der Künstler Stephan Guber aus Geiß-Nidda in
seinem diesjährigen Symposiumsbeitrag Neuland betritt, denn Guber, der bis
jetzt in erster Linie mit beeindruckenden Arbeiten als formkräftiger Holzbildhauer
hervorgetreten ist, hat für dieses Jahr zum ersten Mal als Material Stein
gewählt.
Auf der großen Fläche in der
Senke hinter dem Goldfischteich arbeiten der Schweizer Urs Twellmann und der
Freiburger Johannes Bierling beide an großen Eichenstämmen. Während Bierling in
ersten durchdachten Schnitten seine auf einer prägnanten Form beruhende Skulptur
anlegt, verfolgt Twellmann die Idee einer Art Zwillingsskulptur, wobei die fast
identischen Formen beider Teile dann später wahrscheinlich an unterschiedlichen
Standorten präsentiert werden sollen. Zunächst erfordert diese Idee ein
weitgehend simultanes und spiegelbildliches Arbeiten.
Am Rande der großen Wiese
oberhalb des Parksaals baut Stephan Nüßlein aus den gesägten Teilstücken alter
Fachwerkbalken und Stahlrohren eine raumgreifende Konstruktion, die in ihrer
Struktur an die fragmentarische Ruinenarchitektur romantischer
Landschaftsgärten erinnert.
Unterhalb des Parksaals neben dem
Weg, der zum Goldfischteich führt, kann man derzeit den plastischen
Abformungsprozess Birgit Feils nachvollziehen. Die im Atelier mit Ton
modellierte Plastik liegt bereits als negative Gussform vor und wird von der
Künstlerin im nächsten Schritt mit Acrylharz ausgestrichen und mit
Glasfasermatten verstärkt, sodass auf diese Weise die lebensgroße Plastik einer
sitzenden menschlichen Figur entsteht.
Vom Parksaal aus gesehen
unterhalb der Straße auf der Wiese in Richtung Kurhotel arbeitet Konstanze
Feindt-Eißner mit dem als Material mitunter recht launischen Michelnauer
Tuffstein. Auch hier lässt sich durchaus bereits die angelegte Grundform
erkennen und es wird wie bei allen Künstlern spannend sein, den Arbeitsprozess
in den nächsten Tagen weiterzuverfolgen.
Johannes Bierling
und
Mathias Weidmann
Stephan Nüßlein
Stephan Guber
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